In diesem Pride Month feiert Phorest die vielfältige LGBTQIA+-Gemeinschaft unserer Branche und nimmt sich Zeit, darüber zu reflektieren, sie zu unterstützen und sich darüber zu informieren, warum wir Pride feiern. In diesem Sinne haben wir eine Liste von Ressourcen und Empfehlungen für, über und von der LGBTQIA+-Gemeinschaft zusammengestellt, die jeder in seine Pride Month-Feierlichkeiten einbeziehen kann.
Zunächst einmal: Warum feiern wir den Pride Month?
Der erste Pride begann 1969 in New York nach einer Reihe von Ereignissen in einer LGBTQIA+-Bar namens Stonewall Inn. Die Besucher:innen dieser Bar und anderer LGBTQIA+-Bars in der Nachbarschaft waren der Diskriminierung und Gewalt leid. Sie wurden immer wieder Opfer von Polizeischikanen und Razzien. Sie wehrten sich gegen Mitglieder des New York Police Department, nachdem diese die Bar gewaltsam gestürmt hatten. Dieser Aufstand wurde zu einem Symbol der Widerstandskraft und war der Beginn einer Reihe von Protesten für LGBTQIA+-Rechte in der ganzen Stadt.
Nach diesem Ereignis, das als “Stonewall Riots” bekannt wurde, fanden in den USA die ersten Pride-Märsche statt, um gegen die Ungerechtigkeiten zu protestieren, denen die Gemeinschaft ausgesetzt war. Diese Veranstaltungen gingen über das Feiern von Identität und Liebe hinaus, wie wir es heute bei vielen Pride Paraden sehen; sie waren Forderungen nach gleichen Rechten, ein Aufruf zur Entkriminalisierung von LGBTQIA+ Menschen und nach einem Ende der Diskriminierung der Gemeinschaft. Diese Proteste ebneten den Weg für unglaubliche Veränderungen in Amerika und auf der ganzen Welt.
In vielen Ländern ist der Pride Month heute eine Zeit, in der die LGBTQIA+-Gemeinschaft und ihre Verbündeten zusammenkommen, um diejenigen zu ehren, die vor uns da waren und unermüdlich für die Rechte und Freiheiten gekämpft haben, die wir heute genießen. Aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es bei Pride um mehr geht als nur um Regenbögen und Paraden. Es ist eine Erinnerung an die Fortschritte, die wir gemacht haben, und an die Arbeit, die noch vor uns liegt.
In diesem Sinne findest du hier einige unserer Empfehlungen, wie du und dein Salonunternehmen in diesem Pride-Monat etwas für die Gemeinschaft, zu der wir gehören und die uns unterstützt, bewirken könnt.
Setze dein Geld für gute Zwecke ein
Eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten, als Unternehmen etwas zu bewirken, besteht darin, Geld an gemeinnützige Organisationen zu spenden, die sich für die Rechte und Freiheiten der LGBTQIA+-Gemeinschaft in deiner Region und weltweit einsetzen.
Auch wenn du vielleicht in einem Land lebst, in dem LGBTQIA+ Menschen viele gleiche Rechte haben, sind soziale Probleme wie Mobbing, Homophobie und mangelnde Unterstützung in der Familie, bei der psychischen und sexuellen Gesundheit immer noch weit verbreitet. Hier sind einige Wohltätigkeitsorganisationen, die in diesen Bereichen hervorragende Arbeit leisten:
- Lambda Bundesverband
- LSVD – Verein für europäische Kooperation
- Liste weiterer Organisationen & Anlaufstellen
Selbst wenn es dort, wo du lebst, Fortschritte gegeben hat, ist es wichtig zu verstehen, dass es immer noch große Teile der Welt gibt, in denen es extrem gefährlich ist, queer zu sein. In vielen Ländern auf der ganzen Welt sind queere Menschen in ihrem Alltag schrecklicher Diskriminierung, Kriminalisierung und Bedrohung ausgesetzt, was die Menschen dazu zwingt, ihre Identität zu verbergen und als Flüchtlinge in tolerantere Länder zu fliehen.
Einige Wohltätigkeitsorganisationen, die sich unermüdlich für diese Menschen einsetzen, sind:
Indem du Einnahmen deines Unternehmens in wohltätige Zwecke investierst, kannst du das Leben der Menschen in dieser wunderschönen Gemeinschaft entscheidend verbessern.
Engagiere dich für die Weiterbildung & Fortschritt
Die Weiterbildung deines Teams und die Umsetzung von LGBTQIA+ inklusiven Richtlinien in deinem Salon ist nicht nur etwas, auf das man sich während des Pride Month konzentrieren sollte, sondern ist entscheidend für die Schaffung eines inklusiven und einladenden Raums für alle in deinem Unternehmen. Kläre dein Team über LGBTQIA+-Themen auf, wie man LGBTQIA+-Kund:innen unterstützt und die richtige Terminologie im Salon verwendet. Gehe darüber hinaus und investiere in Schulungen zum Thema Inklusion, um mehr Verständnis und Empathie im Team zu fördern. Hier sind einige großartige Kurse zu den oben genannten Themen, von denen das Team von Phorest viele besucht hat (alle sind mit deutschem Untertitel verfügbar):
- Understanding & Supporting LGBTQ+ Employees
- Using Gender Inclusive Language
- Out & Proud; Approaching LGBTQ+ Issues In The Workplace
- Strategies to Foster Inclusive Language at Work
- Foundations of Diversity, Equality, Inclusion & Belonging
Ebenso kann die Einführung von LGBTQIA+ inklusiven Maßnahmen, wie z. B. geschlechtsneutrale Toiletten, dienstleistungsbezogene statt geschlechtsbezogene Preise und eine inklusive Sprache in der gesamten Kundenkommunikation, eine starke Botschaft von Anerkennung vermitteln. Dadurch wird sich deine LGBTQIA+-Kundschaft sicherer, willkommen und anerkannt fühlen. Eine Partnerschaft mit einer Organisation für Salon-Inklusivität wie dem Dresscode Project zeigt deinen Kund:innen und Interessierten, dass dein Unternehmen nicht nur während des Pride Month für Gleichberechtigung steht, sondern das ganze Jahr über.
Wenn du dich für Bildung und positive Veränderungen in deinem Salon einsetzt, wirst du nicht nur einen einladenderen Raum schaffen, sondern auch neue Kundschaft anziehen, die nach einem Ort suchen, an dem sie sich selbst sein können. Dies fördert auch die Kundenbindung und ermutigt deine Kund:innen wiederzukommen, weil sie sich in deinem Salon wirklich unterstützt fühlen.
Schaffe einen Safe Space
Schaffe in deinem Salon einen Raum, der auf die besonderen Bedürfnisse der LGBTQIA+-Gemeinschaft eingeht und den Geist der Inklusion fördert. Hier sind einige Beispiele von Phorest-Salons, die in diesem Bereich eine Vorreiterrolle spielen.
KITCH Hair – Ein geschlechtsneutraler Raum, der das Salon-Erlebnis aufwertet
Nehmen wir zum Beispiel KITCH Hair, einen Unisex-Salon in London. Mit einer Preisgestaltung, die sich nach Haarlänge, Produkten und Zeit richtet und nicht nach dem Geschlecht, und einer Einrichtung im Retro-Stil der 50er Jahre bietet der Salon nicht nur höchste Friseurstandards, sondern auch ein einzigartiges Erlebnis, bei dem sich jeder, der ihn besucht, willkommen und wohl fühlen soll.
KITCH ist stolz auf sein integratives Ethos: “Wir sind kein traditioneller Barber, der Frauen und die LGBT-Gemeinschaft ausschließt, und wir sind auch kein seelenloser Salon, sondern fördern die Unterschiedlichkeit der Menschen und feiern ihre Individualität.”
Durch das Angebot eines Raums, der stolz seine inklusive LGBTQIA+-Politik zeigt, öffnet KITCH seine Türen für Menschen, die sich in traditionellen Salons oder Barbershops vielleicht nicht immer willkommen fühlen.
DKUK Hair Salon – Kunstwerke anstelle von Spiegeln
Ein weiterer Salon, der sich Inklusion und Kundenkomfort auf die Fahnen geschrieben hat, ist der DKUK Hair Salon in Peckham, Großbritannien. Anstatt die Kund:innen vor Spiegeln zu setzen, stellt das Team des Salons stattdessen Kunstwerke vor den Stühlen auf.
Der Austausch von Spiegeln durch Kunst soll nicht nur dazu beitragen, lokalen Künstler:innen eine Plattform zu bieten und den Zugang zur Kunst zu erleichtern, sondern auch die Ängste mancher Kund:innen abbauen, die sich in einem herkömmlichen Salon stundenlang selbst betrachten müssen. Dies ist besonders hilfreich für Kund:innen, die unter Körperdysmorphie oder Geschlechtsdysphorie leiden.
“Die Leute kommen nicht nur, um sich die Ausstellung anzusehen. Kunst ist mir wichtig, aber sie ist nicht für jeden wichtig. Wir sind sehr präsent in der Trans-, Queer- und LGBTQ+-Gemeinschaft und bei Menschen mit Körperdysmorphien und Ängsten, die es sehr schwierig oder fast unmöglich finden, sich vor einen Spiegel zu setzen. Unser Engagement in diesen Gemeinschaften hat sich ganz natürlich ergeben.” – Daniel Kelly, DKUK Hair Salon.
Share The Love!
Hier bei Phorest teilen wir gerne Empfehlungen für Bücher, Filme, Musik und Podcasts. Warum tust du das nicht auch für dein Team und deine Kundschaft, aber mit einem Fokus auf Inhalte, die für, von und über die LGBTQIA+ Community gemacht wurden? In diesem Pride Month hat Zoé (they/he), unser ansässiger Podcaster und Global Education Content Lead, eine Masterliste erstellt, in die das Phorest-Team eintauchen kann. Hier ist nur eine Auswahl dessen, was er empfohlen hat:
Bücher
- Die Transgender-Frage von Shon Faye
- Bad Feminist von Roxane Gay
- She’s Not There: A Life in Two Genders by Jennifer Finney Boylan (Nicht auf Deutsch verfügbar)
- Zami – Eine neue Schreibweise meines Namens von Audre Lorde
- Ein wenig Leben von Hanya Yanagihara
Filme
- Call Me By Your Name
- Paris brennt
- Moonlight
- Vera (Film von 1986)
- Carol
Veröffentlichungen (englischsprachig bis auf das Erste)
- https://www.queer.de/
- https://www.thepinknews.com/
- https://www.advocate.com/
- https://gcn.ie/
- https://www.autostraddle.com/
- https://gayglobe.net/
Podcasts (englischsprachig)
- Petty Little Things mit Irischen Drag Queens Victoria Secret & Davina Devine
- Resurrection mit Dane Stewart
- Call Me Mother mit Shon Faye
- LGBTQ&A: The Most Interesting People In The World Are Queer mit Jeffrey Masters
- I’m Grand Mam mit Kevin Twomey & PJ Kirby
Pride das ganze Jahr
Unabhängig davon, ob du dich als Teil der LGBTQIA+-Community oder als Verbündete:r identifizierst, kannst du deine Stellung als Geschäftsinhaber:in als Impuls für Veränderungen in diesem Pride Month und darüber hinaus nutzen. Lass uns gemeinsam die LGBTQIA+-Gemeinschaft stärken und unterstützen, zusammen feiern, wie weit wir gekommen sind, und darüber nachzudenken, wie weit wir noch gehen müssen. Es ist an der Zeit, der Welt zu zeigen, dass Liebe keine Grenzen kennt und alle es verdienen, seine Wahrheit mit Stolz zu leben.